Koloniale Einrichtungskonzepte gehen zurück auf eine Zeit, in der abenteuerfreudige Seefahrer sich aus der „Alten Welt“ aufmachten, um neue Kontinente zu entdecken. In den damaligen europäischen Kolonien Amerikas entwickelte sich ein ganz eigener Stil, der bis heute mit einer charaktervollen Ästhetik überzeugt. Dunkle Holzmöbel in Kombination mit hellen Naturmaterialien prägen das Bild des Kolonialstils. Wir verraten Ihnen, wie es Ihnen am besten gelingt, Ihr Zuhause komplett im antiken Look des Amerikas im 17. und 18. Jahrhundert zu gestalten.
Der Koloniale Einrichtungsstil
Historische Wohnstile gibt es viele. Und jeder ist von einer ganz individuellen Geschichte geprägt. Mit einem Einrichtungskonzept in kolonialer Optik begeben Sie sich auf die Spuren von Christoph Kolumbus, Marco Polo und deren Nacheiferern in die ehemaligen Kolonien Amerikas. Angetrieben von einer beispiellosen Aufbruchstimmung errichten die Kolonisten in den neu eroberten Regionen Siedlungen, in deren Architektur altbekannte Formen mit landestypischen Werkstoffen verschmolzen. Im Ergebnis steht ein Stilmix, der klassizistische Elemente und exotische Schönheit auf einzigartige Weise miteinander verbindet. Dabei zeigt sich vor allem die Affinität zu kostbaren Hölzern als prägend. Vervollständigt wird der Kolonialstil durch Einflüsse aus Asien, Afrika, Südamerika, Indien und Indonesien.
Voraussetzung für einen Wohnstil mit kolonialem Interieur ist auch heute noch genügend Platz. Ganz gleich ob Bett, Schrank oder Tisch – die massiven Holzmöbel dieser Epoche zeigen sich opulent und ausladend. Zudem benötigen sie eine ausreichend große Bühne, um ihre elegante Wirkung vollumfänglich zu entfalten. Somit gilt die Devise: Weniger ist mehr! Beschränkt auf wenige Einzelstücke, kommt das elegante Mobiliar besonders gut zur Geltung. Dabei erweist sich der Kolonialstil durchaus als kombinationsfreudig. Ergänzt um schlichte Elemente anderer Stile wirkt das Ambiente zeitgenössischer und praktischer. So müssen Sie auch mit einem antiken Einrichtungskonzept nicht auf die Annehmlichkeiten der modernen Zeit verzichten.
Wohnen im kolonialen Look
Diese Materialien prägen den Stil
Beim Kolonialstil dominieren natürliche Materialien und langlebige Werkstoffe von solider Qualität. Dabei spielen dunkle Edelhölzer eine tragende Rolle. Vor allem Teak und Mahagoni kommen für die Herstellung hochwertiger Kolonialmöbel zum Einsatz. Aber auch tropisches Holz wie Mango, Akazie oder Palisander waren in der einst „Neuen Welt“ verfügbar und eignen sich perfekt für die Möbelproduktion. Mit ihrer einzigartigen Authentizität verleihen die natürlichen Rohstoffe dem Ambiente ein ganz besonderes Flair. Da jeder Baum anders wächst und somit eine individuelle Maserung aufweist, handelt es sich bei jedem Stück um ein echtes Unikat.
Für stilistische Akzente sorgen Griffe, Nieten und charaktervolle Beschläge aus Metall. So erhalten Schränke, Kommode und Truhen eine maskulin anmutende Optik mit einem leicht rauen Charme. Dazu passend ist das klassische Big Sofa aus echtem Leder obligatorisch für den Kolonialstil. Damit dabei die Gemütlichkeit nicht auf der Strecke bleibt, finden außerdem weiche Stoffe aus Übersee Verwendung: Indonesische Kokosfasern, indische Baumwolle, Bambus und Seide aus Asien sowie Sisal aus Lateinamerika fungieren als optische Weichzeichner und verbreiten ein exotisches Flair. Auch Glas darf auf der Liste der Materialien für den kolonialen Wohnstil nicht fehlen. In Vitrinen und Anrichten sorgen gläserne Elemente für einen exklusiven Touch und setzen dekorative Accessoires effektvoll in Szene.
Die Farben des Kolonialstils
Mustermix und Gold
Bei der Farbgestaltung bestechen koloniale Einrichtungskonzepte mit schlichter Einfachheit. Dunkle und erdige Brauntöne, gepaart mit hellen Nuancen wie Sand, Ocker und Elfenbeinweiß prägen das Bild und erinnern an eine Lodge im Herzen Afrikas. Die warmen, eher gedeckten Farben wirken edel und vermitteln ein Gefühl von Ursprünglichkeit. Auch harmonisierende Honig- und Karamelltöne sind charakteristisch für den Kolonialstil. Gekonnt miteinander verknüpft, sorgen die sanften Grundtöne für eine natürliche Atmosphäre, die zum Wohlfühlen einlädt. Für eine willkommene Portion Lebendigkeit eignen sich leuchtende Highlights in sonnigem Gelb, ausdrucksstarkem Rot, frischem Orange oder sattem Grün. Um die schlichte Eleganz des Stils nicht zu untergraben, sollten Farbkontraste jedoch sparsam verwendet werden.
Gleiches gilt für geometrische Mustermixe und grafische Ornamente: Gezielt eingesetzt, lenken sie die Aufmerksamkeit und fungieren als tolle Eyecatcher. So schaffen Sie beispielsweise mit einem gemusterten Teppich ein optisches Separee, auf dem ein massiver Esstisch mit passenden Lederstühlen hervorragend zur Geltung kommt. Wer mag, setzt zudem mit gekonnt platzierten Tierfellen im Kuh- oder Zebra-Look stylishe Akzente. Die naturgegebene Schwarz-Weiß-Optik fungiert als schickes Gegensatzpaar und zieht die Blicke auf sich. Deko-Elemente in glänzenden Gold-Tönen eignen sich prima, um Ihrem Einrichtungskonzept im Kolonialstil eine extravagante Note zu geben.
Dekorationsideen für den Kolonialstil
Wohnaccessoires für Entdecker
Was könnte ein koloniales Einrichtungskonzept wirkungsvoller unterstreichen als schicke Wohnaccessoires im Entdeckerstil? Gekonnt in Szene gesetzte kleine Segelschiffe, Fernrohre und Taue erinnern an die abenteuerlichen Überseereisen von einst und wecken das Fernweh. Auch großformatige Landkarten oder ein historischer Globus im Vintage-Look sorgen für Globetrotter-Feeling pur und machen längst vergangene Zeiten greifbar. Mit edel aussehenden Schätzen im African-Style holen Sie sich ein Stück Wildnis in die eigenen vier Wände. Detailreich geschnitzte Tierfiguren aus Holz, Gefäße aus Bambus und Schalen aus Bananenblättern avancieren zu dekorativen Highlights in jedem Raum.
Deko-Objekte aus Rattan und Korbgeflecht oder ein antiker Vogelkäfig gehören ebenfalls zum Kolonialstil. Oder wie wäre es mit einer alten Truhe oder einem Lederkoffer als Alternative zum klassischen Couchtisch? Als Wandschmuck dienen großformatige Bilder und mehrteilige Kunstdrucke mit sehnsuchtsvollen Ansichten von Sonnenuntergängen in der Savanne. Auch die atemberaubende Tier- und Artenvielfalt fremder Kontinente liefert tolle Motive, die zum Träumen einladen. Ein Affenbrotbaum in einem kunstvoll gestalten Steintopf bringt Ihnen die fremde Natur lebendig nahe. Damit Sie es sich auf den charaktervollen Polstermöbeln so richtig gemütlich machen können, dürfen zudem weiche Kissen und Decken im Safari-Look nicht fehlen. So entsteht eine exotische Mischung aus Souvenirs, die verschiedene Kulturen repräsentieren.
Die Koloniale Küche
Küchen im Kolonialstil
Möchten Sie Ihr gesamtes Zuhause im kolonialen Wohnstil gestalten, darf auch die Küche nicht fehlen. Fronten im massiven Echtholz-Look sind hier ein echtes Must-have. Dabei sorgen fein gedrechselte Verzierungen ebenso für einen abwechslungsreichen Look wie solide Griffe aus Metall. Ist genügend Platz vorhanden, bietet sich eine mittig im Raum inszenierte Kochinsel mit einem soliden Gasherd an. Die Arbeitsplatte besteht wahlweise ebenfalls aus hochwertigem Echtholz oder Granit, während sich an den Wänden mit reichlich exotischen Gewürzen bestückte Regale reihen. Auch was es sonst zur Zubereitung köstlicher Speisen braucht, hält sich in einer Küche im Kolonialstil nicht im Verborgenen: Gusseiserne Pfannen und allerlei Küchenhelfer hängen in Griffnähe für ihren nächsten Einsatz bereit.
Neben der klassischen Essecke mit einem Tisch und Stühlen im typischen Kolonial-Design eignet sich auch ein Tresen als stylishes Element. Ob direkt an den Kochbereich angrenzend oder separat stehend und mit schicken Barhockern umringt – damit verleihen Sie Ihrer Kolonialküche das gewisse Etwas! Für den letzten Schliff darf auch in der Küche die passende Deko nicht fehlen: Alte Küchengeräte von anno dazumal gehören hier ebenso zum Repertoire wie feines chinesisches Porzellan, das hinter den Glastüren einer schmucken Anrichte perfekt zur Geltung kommt. An der Wand zeigt Ihnen eine Küchenuhr, die aus einer anderen Zeit zu stammen scheint, was die Stunde geschlagen hat.